Beurteilungsfehler sind bewusste und vor allem unbewusste Verfälschungen der Beurteilungen durch die Beobachter.
Typische Beurteilungsfehler sind
Halo-Effekt
Ein Beurteilungsmerkmal (z.B. Wortgewandtheit) strahlt durch eine (unbewusste) Überbewertung durch den Beurteiler auf mehrere andere Beurteilungsmerkmale (z.B. Integrität, Sozialverhalten, Zuverlässigkeit) aus, so dass der Beurteiler letztendlich nur ein Merkmal tatsächlich bewertet.
Primacy-Effekt
Zuerst erhaltene Informationen bzw. Eindrücke haben auf den Beurteiler größere Wirkung als später erhaltene und werden von daher unbewusst bei der Bewertung übergewichtet.
Recency-Effekt
Der Beurteiler bezieht bei der Bewertung speziell Ereignisse ein, die erst kürzlich stattgefunden haben.
Tendenz zur Mitte
Mittlere Urteilswerte werden überproportional häufig auf den Skalen von den Beurteilern gewählt.
Tendenz zur Milde
Beurteiler weichen in ihren Beurteilungen auf Skalen im Vergleich zu anderen Beurteilern durchschnittlich nach oben ab und schätzen Bewerber besser ein als andere Beurteiler. Ihr Anspruchsniveau ist faktisch niedriger.
Tendenz zur Strenge
Beurteiler weisen ein zu hohes Anspruchsniveau auf. Dies führt im Vergleich zu anderen Beurteilern zu überproportional niedrigen Einstufungen auf den Skalen.
Sympathiefehler
Beurteiler bewerten besonders sympathisch wirkende Mitarbeiter unbewusst besser als andere.